Wer kennt sie nicht, die grosse Sammelreihe "Märchen der Weltliteratur". Seit vielen Jahren schon steht sie in meinem Regal, mal auf dem einen, mal auf dem anderen, mal oben auf einem Schrank, sie stand auch schon im Schrank, einst hatte ich sie auf einer Handelsplattform zum Kauf angeboten, ich wollte sie auch schon wegschmeissen. Das war früher. Vor bookstories. Heute bin ich froh, dass ich sie nicht aus den Händen gegeben habe. Heute, wo meine Beziehung zu Büchern, egal welcher Art, eine ganz besondere ist. Noch besonderer als früher. Ich weiss zwar nicht, wann und ob ich je dazu kommen werde, mich in diese Märchenwelt einzulesen, aber nice to have.
Anlass dazu, die Buchreihe sogar wieder in mein Hauptbücherregal zu stellen, war eigentlich eine Rezension von Michael Mittelhaus auf seinem Bücherblog altmodisch:lesen, wo er den Band der Schweizer Volksmärchen vorgestellt hat. Da sagte ich mir, vielleicht sind diese Bücher doch nicht so verstaubt und überholt – eine Buchreihe von der man nicht richtig weiss, aus wievielen Bänden sie eigentlich besteht. Eine Buchreihe, die wertvolles literarisches Kulturerbe darstellt, die man auf keinen Fall aus den Händen geben darf, auch wenn man sie vermutlich nie vollumfänglich lesen wird.
In meinem Regal stehen 36 Bände. Es handelt sich um eine ungekürzte Lizenzausgabenreihe für die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr und Scheriau, die Bertelsmann Club Gmbh, den Deutschen Bücherbund und die angeschlossenen Buchgemeinschaften. Und hatte ich schon erwähnt, dass ich heute froh bin, diese hübsche und wertvolle Buchreihe nicht aus den Händen gegeben zu haben?
Mai 2024
Nach einem sehr bewegten ersten Jahr von bookstories, in dem neben zahlreichen Neuzugängen in meinem Bücherregal auch die Webseite selbst Form angenommen hat, habe ich mich entschlossen, mich von der Rubrik "Jugendbücher" in der Navigation zu verabschieden. Nachdem ich anfänglich noch zuversichtlich war, auch einmal ein Jugendbuch aus der Sammlung meiner Frau zu lesen und hier zu besprechen, musste ich feststellen, dass mir das Interesse und die Zeit hierfür einfach fehlen. Zu viele Titel aus meiner eigenen Sammlung stehen ungelesen im Regal, und es werden immer mehr, da auch das Sammeln ausgewählter Prosawerke mittlerweile zu meiner Passion geworden ist. Natürlich will ich nicht ausschliessen, dass mir auch einmal ein Harry Potter in die Hände fällt und ich darüber schreiben werde. Vielleicht werde ich auch im Zusammenhang mit dem Heranwachsen meiner kleinen Enkelin einmal ein Kinder- oder Jugendbuch besprechen. Doch dies wird nicht die Regel sein, weshalb sich eine eigene Rubrik "Jugendbücher" auf meiner Webseite erübrigt.
Oktober 2023
Nicht selten besuchen meine Frau und ich das Bücher-Brocky in der Stadt. Das regnerische Wetter in den letzten zwei Juliwochen nutzen wir dazu, alle fünf Filialen in der Schweiz kennenzulernen. Das Bücher-Brocky ist eine privatwirtschaftliche Organisation, die Büchern eine zweite Chance gibt und gut erhaltene Gebrauchtbücher zu sehr günstigen Preisen anbietet. Die Bücher kommen aus Wohnungsräumungen, Bibliotheken oder Restposten aus dem Buchhandel, ebenso kann jedermann nicht mehr gebrauchte Bücher dort abgeben, was bedeutet, dass das Sortiment sehr reichhaltig ist und sich täglich verändert. Man trifft immer Momentaufnahmen an - Bücher, die heute nicht vorhanden sind, können morgen schon im Regal stehen. Das macht jeden Besuch spannend und interessant. Da lassen sich manche Raritäten und vergriffene Exemplare finden.
Das erste Bücher-Brocky wurde 1996 in Luzern eröffnet, zwei Jahre später die Filiale in Basel, danach entstanden bis zum Jahr 2011 drei weitere Filialen in Zürich, Aarau und Bern. In Basel sind meine Frau und ich mittlerweile Stammkunden, mindestens einmal im Monat streifen wir dort durch die Regale, lassen uns von der klassischen Hintergundmusik berieseln, die übrigens in allen Filialen läuft, und finden meist ein paar kleine Rosinen. Hierbei spielen für mich die Qualität und das Aussehen eines Buches eine ebenso wichtige Rolle wie dessen Inhalt. Weist es deutliche Gebrauchsspuren auf oder stehen persönliche Widmungen auf der ersten Seite, verzichte ich auf einen Kauf, selbst wenn mich das Buch interessiert. Irgendwann später wird sich bestimmt ein schöneres Exemplar finden.
Wer leidenschaftlich Bücher sammelt und Freude an seiner eigenen Bibliothek hat, der stempelt seine Bücher ab - dem ist der sogenannte "Ex Libris"-Stempel kein Fremdwort. Man kann auf verschiedensten Plattformen im Internet aus einem Angebot vorgefertiger Designs aussuchen und seinen eigenen Stempel personalisieren und anfertigen lassen.