Rezension vom Juli 2024

Das Schloss
Franz Kafka

Roman
Erste Buchausgabe 1926
Gelesene Ausgabe: S. Fischer Verlag
Auflage 1967
457 Seiten



Der Kampf mit Kafka
Was schreibt man über ein Werk eines der meistinterpretiertesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, über jemanden, der über sich selbst und die Literatur gesagt hat, er habe kein literarisches Interesse, sondern er bestehe aus Literatur, er sei nichts anderes und könne nichts anderes sein? Was schreibt man über einen Roman von Franz Kafka? Über ein unvollendetes Werk, über ein Buch, das manigfaltige Interpretationen zulässt, über das auch zahlreiche Kommentare zu finden sind, das an den Schulen im Deutschunterricht zur Pflichtlektüre gehört, und dessen Anhang mit den gestrichenen Stellen des Autors, den Nachworten von Max Brod, dem alternativen Beginn und den Fragmenten nahezu einen Fünftel des Buches ausmacht? Was schreibt man darüber? Eine ganz gewöhnliche Rezension, wie über andere Bücher auch. Was mir gefällt und was nicht. Weshalb ich mich diesmal durch das Buch kämpfen musste, obwohl Kafka zu meinen Lieblingsautoren zählt, und warum ich es dennoch jederzeit wieder zur Hand nehmen würde.


Keine beiläufige Lektüre
Es muss ungefähr zwanzig Jahre her sein, als ich "Das Schloss" zum ersten Mal las. Ich bastelte damals an meinem ersten Roman herum, als ich dem Werk begegnete, und das ging nicht spurlos an mir vorüber. Kafkas Sprachkunst faszinierte mich, seine surrealen Bildbeschreibungen nahmen mich gefangen. Irgendwie zogen mich diese langen, verschachtelten Satzkonstruktionen magisch an. Ich musste mich damals vorsehen, Kafkas Eigenart nicht imitieren zu wollen, was ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Trotzdem musste ich mich diesmal zäh durch die Seiten kämpfen. Ich hatte mir vorgenommen, das Buch nebenbei zu lesen, immer mal wieder zur Hand zu nehmen, während ich mich mit anderen Lektüren beschäftigte. Das war ein Fehler. Kafka kann man nicht einfach nebenbei lesen, auch wenn es sich um einen zweiten Durchgang handelt. Mit Kafka muss man sich aufmerksam auseinandersetzen, und dies nicht abends vor dem zu Bett gehen.


Seitenlange direkte Reden
So übertrug sich die Schwere gewisser Textpassagen denn auch auf meine Augenlider. Ich hatte zu kämpfen, besonders im fünfzehnten Kapitel, wo K. sich mit Olga unterhält und diese ihm die Sache mit ihrer Schwester Amalia offenbart, den Grund, weshalb ihre Familie vom Dorf ausgestossen worden sei, eigentlich eine Lappalie, die Kafka auf siebenundachtzig Seiten breitklopft - ich hätte das  Buch am liebsten in die nächste Ecke geworfen und abgebrochen. Seitenlange direkte Reden nur in die eine Richtung ohne Unterbruch. Ab und zu eine Gegenfrage, dann wieder der nächste Erguss. Das muss man erst einmal zu Papier bringen, direkte Reden so zu formulieren, dass man als Leser irgendwann nicht mehr merkt, dass eigentlich jemand redet und nicht nur erzählt wird. Eine Erzählperspektive aus der Sicht des Sprechenden.


Einheitliche Ausdrucksweise der Figuren
Das ist eine Stärke von Kafka, und gleichzeitig eine Schwäche, wie ich finde, oder eben seine Eigenart. Dabei drücken sich die Personen alle auf gleiche Weise aus - intelligent, klug, wortgewandt und gepflegt, egal, wer da spricht. Ob es sich nun um ein Ausschankmädchen handelt, oder um einen Gehilfen, oder um einen hohen Beamten aus dem Schloss, oder um die Wirtin, oder um K. selbst. Die Personen erhalten durch die Dialoge keine Tiefe, keine charakterlichen Eigenschaften zugesprochen. Auf der anderen Seite lässt Kafka sie gestochen scharf wahrnehmen, sich selbst und ihr jeweiliges Gegenüber gekonnt analysieren, von allen möglichen Seiten betrachten, Schlussfolgerungen ziehen, nicht nur ihre umfassenden Gedanken, auch die Tiefen ihrer Gefühlswelt mitteilen. Dies alles wird auf einer Ebene ausgetragen, die emotionslos wirkt, zum Teil unnatürlich, kopflastig, fehlerfrei. Ein solcher Dialog-Einheitsbrei kann auf die Dauer monoton wirken. Auf der anderen Seiten fragt man sich, wie es einem Schriftsteller gelingen mag, sehr komplexe Sachverhalte in einer Weise zu beschreiben und zu präzisieren, die links und rechts keinen Spielraum mehr offen lassen.
Lieber Kommas statt Punkte
Wie ein langer Laternenumzug in einer verschneiten Winterlandschaft schlängeln sich Kafkas Sätze durch die Gassen des Dorfes am Fusse des mysteriösen Schlosses. Schon glaubt man, dem Ende eines Satzes entgegenzulesen, steht man vor dem nächsten Komma oder Semikolon. Dort, wo jeder andere Schriftsteller schon längst einen Punkt gesetzt hätte, um der nächsten Aussage Raum und Gewicht zu verleihen, befindet Kafka sich immer noch in derselben Phrase. Hauptsatz an Hauptsatz reiht er aneinander, baut Nebensätze ein, und es ist nicht einmal so, dass der Leser dabei irgendwann abhängt und den Faden verliert. Zumindest Kafka tut es nicht, ein roter Faden zieht sich durch seine Schilderungen, dem es nur zu folgen gilt. Deshalb ist es so wichtig, das Buch nicht bereits vom Tage ermüdet in die Hand zu nehmen.


Kafkas surreale Welt
Der Satzaufbau ist das eine individuelle Merkmal Kafkas, sein Surrealismus ein anderes. Kafkaesk nennt man heute eine Situation, die völlig absurd erscheint, rätselhaft, unheimlich und bedrohlich. Kafkas düstere und beklemmende Welt hat dieses Adjektiv hervorgebracht, das 1973 offiziell in den Duden aufgenommen wurde. In Wikipedia steht, dass es später zunehmend für ausserliterarische Sachverhalte verwendet wurde, für Situationen und diffuse Erfahrungen der Angst, der Unsicherheit und Entfremdung, des Ausgeliefertseins an anonyme und bürokratische Mächte, für absurde, ausweglos und sinnlos erscheinende Situationen, für Schuld und innere Verzweiflung.
Unüberwindbare Hürden
Das ist die Welt, in die wir bei Kafka immer wieder eintauchen. Oft geht es um Machtverhältnisse, um das Empfinden von Ohnmacht und Aussichtslosigkeit, um einen undurchsichtigen Staatsapparat, dessen Hierarchien zwar klar geregelt zu sein scheinen, dessen Machtzentrum jedoch im Dunkeln liegt. Das ist Gegenstand im Roman "Der Prozess",  und auch in "Das Schloss". Kafkas Protagonisten, im Prozess Josef K., hier nur K., kämpfen gegen Hierarchien an wie Don Quichote gegen die Windmühlen. Während Josef K. im Roman "Der Prozess" eher passiv der Ohnmacht unterliegt, versucht K. in "Das Schloss" sich aktiv der grossen Unbekannte zu nähern. Ein Vordringen scheint jedoch unmöglich, das Ziel zu fern. Scheinbare Unwichtigkeiten entwickeln sich dabei nicht selten zu unüberwindbaren Hürden, der Leser mag sich fragen, warum in Kafkas Welt völlig belanglose Ereignisse das Denken seiner Figuren dermassen einnehmen, dass sie daran zerbrechen. Als Beispiel sei hier der Annäherungsversuch des Beamten Sortini erwähnt, den Amalia vehement zurückweist. Sie zerreisst den Brief des Boten aus dem Schloss, woraufhin die Lebensexistenz ihrer gesamten Familie zugrunde geht, ohne dass ihnen seitens des Schlosses je ein Vorwurf gemacht worden wäre. Wer das Buch gelesen hat, weiss, wovon ich spreche.


Unnahbare Dorfbewohner

In der Fassung von Max Brod, Freund und Nachlassverwalter von Franz Kafka, ist "Das Schloss" in zwanzig Kapitel eingeteilt, wobei das fünfzehnte Kapitel, welches das Schicksal der Familie des Barnabas zum Inhalt hat, in sich selbst in vier Abschnitte gegliedert ist. Worum geht es nun in dem Buch? K. kommt nach angeblich langer Reise durch eine tief verschneite Winterlandschaft in einem ärmlichen Dorf an. Die Dorfbewohner begegnen ihm mit Misstrauen und Distanz, denn nur mit Genehmigung des Schlosses sei ein Aufenthalt im Dorf erlaubt. Obwohl K. der Landvermesser sei, den der Graf des Schlosses habe kommen lassen, scheint im Schloss niemand etwas von ihm zu wissen. K. versucht, nachdem er im Wirtshaus Brückenhof nächtigt, am nächsten Tag zum Schloss zu gelangen. Aus unerfindlichen Gründen kann er sich aber nur nähern, kommt nicht dort an und muss umkehren.

Beharrlichkeit statt Spannung
In der Folge sind die einzelnen Begegnungen K.s mit Dorfbewohnern und sein Versuch, seinen Aufenthalt zu legitimieren, Inhalt des Romans. In seinen Bestrebungen, mit dem hohen Beamten Klamm zu sprechen, der im Wirtshaus Herrenhof logiert, und in dem K. die Möglichkeit sieht, einen Weg ins Schloss zu finden, begegnen K. merkwürdige Gestalten. Barnabas, der als Bote zwischen dem Dorf und dem Schloss fungiert, und dessen Familie K. im Verlauf seines Aufenthalts näher kennenlernt, soll zwischen K. und Klamm vermittelnd tätig sein. Die anfänglich sich entwickelnde Handlung verliert sich jedoch zusehends in langen Gesprächen K.s mit verschiedenen Dorfbewohnern. Wie Rainer Stach, Publizist einer Biografie über Kafka, formulierte, verwendet Kafka in "Das Schloss" als Stilmittel keine Spannungsmomente, sondern die umfassende Beschreibung einer unbegreiflichen Beharrlichkeit, die nicht zum Ziel führt.
Peinliche und merkwürdige Erotik
In Frieda, der Ausschankdame im Herrenhof, scheinbare Geliebte des Beamten Klamm, verliebt sich K.. Von der Wirtin im Brückenhof wird ihm später vorgeworfen, Frieda sei für ihn nur Mittel zum Zweck, um an Klamm zu gelangen. Bei deren ersten Begegnung im Wirtshaus kommt es zu einer wahren Tollrunde; nachdem Frieda ihn durch ein Loch in der Wand in den Nebenraum spähen lässt, wo Klamm in einem Sessel eingeschlafen ist, gehen er und Frieda im Ausschankraum hinter der Theke zu Boden und wälzen sich wie spielende Hunde in den Bierpfützen. So verbringen sie die ganze Nacht zusammen, und später, indem sie in ihrem Zimmer im Brückenhof, das eigentlich den Mägden zugeteilt ist, erneut übereinander herfallen - die beiden Gehilfen des Landvermessers kauern in der Ecke und schauen kichernd zu -, beschreibt Kafka eine der wohl merkwürdigsten und peinlichsten Erotikszenen der Weltliteratur.

Dort lagen sie, aber nicht so hingegeben wie damals in der Nacht. Sie suchte etwas, und er suchte etwas, wütend, Grimassen schneidend, sich mit dem Kopf einbohrend in der Brust des anderen, suchten sie, und ihre Umarmungen und ihre sich aufwwerfenden Körper machten sie nicht vergessen, sondern erinnerten sie an die Pflicht, zu suchen; wie Hunder verzweifelt im Boden scharren, so scharrten sie an ihren Körpern; und hilflos, enttäuscht, um noch letztes Glück zu holen, fuhren manchmal ihre Zungen breit über des anderen Gesicht. Erst die Müdigkeit liess sie still und einander dankbar werden. Die Mägde kamen dann auch herauf. "Sieh, wie die hier liegen", sagte eine und warf aus Mitleid ein Tuch über sie. (S. 69)

Absurditäten imponieren
Es sind die Absurditäten in Kafkas Welt, die mir imponieren. Komische Situationen, die filmreif sind, beklemmende und oft derart realitätsfremde Vorkommnisse, bei denen sich mir die Frage aufdrängt, was Kafka denn dazu bewogen hat, solche Bilder zu erschaffen, wie es in seinem Kopf wohl ausgesehen haben mag. Auf der einen Seite beweisen sich seine Figuren als die klügsten Gesprächspartner, auf der anderen Seite lässt er sie einen solchen Blödsinn reden und erleben, dass ich kopfschüttelnd und ratlos das Buch auf den Schoss legen möchte.


Lesenswerte Aktenszenen

So auch bei der Szene mit den beiden Gehilfen K.s, die während eines Gesprächs zwischen K. und dem Dorfvorsteher, der krank im Bett liegt (übrigens auch eine Auffälligkeit Kafkas, seine Figuren sind oft kränklich und schwach und erledigen ihre Geschäfte vom Bett aus), einen Aktenschrank komplett auseinandernehmen. Weil sie die am Boden zerstreuten Akten nach der Suche eines bestimmten Aktes nicht wieder in den Schrank zurückbekommen, kippen sie ihn einfach um, stopfen die Papierstapel hinein und setzen sich dann auf die Türen. Höhepunkt, nahezu schon bitterböse Satire, ist jedoch die Aktenverteilung gegen Ende des Buches im Untergeschoss des Herrenhof-Wirtshauses, wo die Sekretäre der Beamten des Schlosses in ihren Zimmern nächtigen und früh morgens von zwei Dienern ihre Akten zugeteilt bekommen. Allein schon der Umstand, dass Anhörungen und Verhöre nachts im Keller eines Wirtshauses abgehalten werden, ist grotesk. Das muss man gelesen haben. Das verliert beim Nacherzählen nur seine Wirkungskraft.

Die so lange unbeachteten Gehilfen und Mizzi hatten offenbar den gesuchten Akt nicht gefunden, hatten dann alles wieder in den Schrank sperren wollen, aber es war ihnen wegen der ungeordneten Überfülle der Akten nicht gelungen. Da waren wohl die Gehilfen auf den Gedanken gekommen, den sie jetzt ausführten. Sie hatten den Schrank auf den Boden gelegt, alle Akten hineingestopft, hatten sich dann mit Mizzi auf die Schranktüre gesetzt und suchten jetzt so, sie langsam niederzudrücken. (S. 104)
Figuren bleiben Werkzeuge
Von der Logik des Absurden und der Unlogik des Realen, so könnte man Kafkas Schreibkunst umschreiben. Leider bleiben Kafkas Figuren fremd, unnahbar, teilweise unverständlich, selbst wenn sie sich in seitenlangen Dialogen ausdrücken. Vielleicht gerade deswegen. Es bleiben Marionetten in einem undurchschaubaren Spiel. Es geht Kafka auch nicht darum, Figuren zu charakterisieren. Er benutzt sie für andere Zwecke. Es sind seine Werkzeuge. Werkzeuge, um sich selbst auszudrücken, seiner Innenwelt Ausdruck zu verleihen. Diese Botschaften zu verstehen, darüber hat sich seine Nachwelt den Kopf zerbrochen.


Max Brods Ergänzungen

Das Romanfragment "Das Schloss" ist 1922 entstanden, als Kafka sich zur Erholung nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch im Gebirge in Tschechien aufgehalten hat, und später in Westbömen. Im Herbst 1922 musste er nach Prag zurückkehren, da seine gesundheitlichen Probleme zunahmen. Das Manuskript zum Schloss musste er schliesslich endgültig unvollendet zur Seite legen. Ein handschriftlich verfasster Schluss existiert nicht, er wurde aber aufgrund persönlicher Schilderungen des Autors von Max Brod, seinem Freund und Nachlassverwalter, rekonstruiert. Meine gelesene Buchausgabe endet mit Nachworten von Max Brod zur ersten, zweiten und dritten Auflage. Ich habe sie gelesen und erhalte zumindest einen Anhaltspunkt über das mögliche Ende des abrupt abbrechenden «Schlosses».

"Sehr einfach", sagte der Vorsteher, "Sie sind eben noch niemals mit unseren Behörden in Berührung gekommen. Alle diese Berührungen sind nur scheinbar, Sie aber halten sie infolge Ihrer Unkenntnis der Verhältnisse für wirklich. Und was das Telefon betrifft: (...)  Haben Sie schon einmal hier telefoniert, ja?Nun also, dann werden Sie mich vielleicht verstehen. Im Schloss funktioniert das Telefon offenbar ausgezeichnet; wie man mir erzählt hat, wird dort ununterbrochen telefoniert, was natürlich das Arbeiten sehr beschleunigt. Dieses ununterbrochene Telefonieren hören wir in den hiesigen Telefonen als Rauschen und Gesang, das haben Sie gewiss auch gehört." (S. 106/107)
Abgeschlossener Roman ohne Schluss
Mein Beitrag über Kafkas "Schloss" ist länger geworden als vorgesehen. Ich empfehle die Lektüre jedem, der Kafka kennenlernen möchte, die anderen wissen, worauf sie sich einlassen. Wer nicht gerne fast fünfhundert Seiten lesen will, um dann ohne Schluss hängen gelassen zu werden, der verzichtet lieber. Die Geschichte ist dennoch in ihrer Kernaussage in sich abgeschlossen, auch wenn ein äusserer Rahmenabschluss fehlt. Mit dem Schlusskapitel bin ich dennoch nicht ganz glücklich. Zum einen, da mir am Ende der Sprachrhythmus vom Rest des Buches abzuweichen scheint, besonders, als sich die Wirtin des Herrenhofs mit K. über ihre Kleider zu unterhalten beginnt, zum anderen, weil sich ein etwas sonderbarer Blick auf das weibliche Geschlecht bemerkbar macht, von dem ich hoffe, dass er sich nur auf die Geschichte bezieht und nicht mit Kafkas persönlicher Einstellung einhergeht. Um darauf Antwort zu finden, müsste man sich wohl in die Sekundärliteratur einlesen.


Das Buch wird in diesem Jahr zu Kafkas hundertjährigem Todestag im S. Fischer Verlag neu herausgegeben, wie alle anderen Werke Kafkas auch. Es ist sowohl als Taschenbuch wie auch als gebundene Ausgabe erhältlich.

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